In NRW existiert in Ahaus im Münsterland ein zentrales Zwischenlager für radioaktive Abfälle und abgebrannte Brennelemente. Daneben lagern in NRW an weiteren Standorten radioaktive Abfälle, wie beispielsweise auf dem Gelände des ehemaligen Forschungsreaktors in Jülich.
Die Antwort der Landesregierung auf meine Kleine Anfrage 2183 ergab, dass auch bei uns in NRW die Menge an radioaktivem Abfall, der an den sechs Standorten zwischengelagert wird, kontinuierlich steigt. In Ahaus, Gronau und Jülich hatte sich die eingelagerte Menge radioaktiver Abfälle zum Ende des Jahres 2018 gegenüber dem Jahr 2017 um etwa 470 Tonnen erhöht.
Vor diesem Hintergrund frage ich mit dieser Kleinen Anfrage nach, wie sich die Atommüllmengen in NRW 2019 entwickelt haben. Die Antworten der Landesregierung werden an dieser Stelle veröffentlicht, sobald sie vorliegen.
Antwort der Landesregierung: knapp 200 Tonnen mehr Atommüll als 2018
Die Menge an radioaktivem Abfall, die an den sechs Standorten in NRW zwischengelagert wird, steigt jedes Jahr. In Ahaus, Gronau, Jülich und Co. lagern heute knapp 200 Tonnen strahlender Müll mehr als noch vor einem Jahr. Weitere Einlagerungen sind geplant, unabhängig von dem geplanten Logistikzentrum am ehemaligen Atomkraftwerk Würgassen im Kreis Höxter. Bei der genehmigungslosen Lagerung der Jülicher Atomkugeln herrscht weiter Stillstand. Es ist entlarvend, wie Minister Pinkwart versucht, die Verantwortung dafür auf andere Beteiligte abzuschieben.
Urenco, der Betreiber der Urananreicherungsanlage in Gronau, hält selbst während der Corona-Krise und trotz aller Appelle an unnötigen Atom-Transporten nach Russland fest. Das zeigt für uns wiederholt, dass eine verantwortungsvolle kommerzielle Atomwirtschaft offenbar nicht funktioniert. Für mich gibt es keine Alternative zu einer sofortigen Schließung der Urananreicherungsanlage in Gronau.
Der Kölner Stadtanzeiger berichtete unter der Überschrift "Wohin mit dem Atommüll? 200 Tonnen mehr radioaktiver Abfall in NRW" über das Thema. (Link zum KSTA-Artikel)
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